Crisis Core - Final Fantasy VII - Reunion im Test

Ich erinnere mich noch gut an Crisis Core: Final Fantasy VII. Ich bin zwar erst verhältnismäßig spät an das Game gekommen, weil ich mir die PSP erst dann geholt hatte, als sie bereits am Ende ihrer Lebenszeit angekommen war. Aber dafür habe ich diesen Titel unglaublich gerne gespielt, schon allein deswegen, da es ein Prequel zum ursprünglichen Final Fantasy VII war, dass mich Jahre zuvor weggeblasen hatte.

Klar, das Gameplay von dem damaligen Spiel hatte mit dem von dem großen Vorbild nichts gemein. Und das Ende der Story biss sich mit der Geschichte. Dennoch war ich in jenen Tagen von diesem Titel wie fasziniert.

Und die Faszination lebte wieder auf, als Crisis Core - Final Fantasy VII - Reunion angekündigt wurde. Und also ich dann die Chance hatte, das Game zu spielen, war ich wie weggeblasen. Alte Erinnerungen tauchten erneut in mir auf und mit Wonne genoss ich jede Minute, die ich mit diesem Spiel verbringen konnte.

Die Geschichte von Crisis Core ist die von Zack Fair. Ein SOLDAT – so der Name einer Eliteeinheit von Shinra – der zu Beginn voller Ambitionen ist. Doch dann geschehen lauter merkwürdige Dinge. Sein Mentor Angeal verschwindet und der flüchtige Elitesoldat Genesis scheint hinter allem zu stecken. Im Laufe der Story erlebt man mit, wieder zu Beginn noch sehr übermütige Junge Erwachsen wird, wobei er immer noch etwas viel überschüssige Energie hat. Querverbindungen zur FF7-Story werden reichlich eingebaut und erweitern die Story.

Der Charme der Geschichte des Spiels entsteht nicht nur aus dem Werdegang des Protagonisten. Ebenso generiert er sich daraus, dass man wiederholt Anspielungen auf den Vorgänger findet. Dass man in einer Mission auf eine kleine Yuffie trifft, derweil Aerith in der Mainstory eine gewichtige Rolle spielt. Und dann natürlich auch viele Begriffe und Items, die man aus dem Maingame her kennt.

Es handelt sich bei Crisis Core - Final Fantasy VII - Reunion um kein richtiges Remake. Aber es ist auch kein komplettes Remaster. Man merkt vor allem bei der Grafik noch den Handheldursprung an. Dass Figuren aus wenigen Texturen bestehen oder dass man es hier nicht mit großen Stages zu tun hat, sondern mit Gebieten, die in kleine Areale unterteilt sind, deren Designelemente sich wiederholt. Dafür wurden hingegen die Zwischensequenzen komplett überarbeitet und sehen einfach nur fantastisch aus.

Das Gameplay von dem Spiel fällt hingegen sehr gewöhnungsbedürftig aus. Denn anders als bei den meisten RPGs existiert hier kein traditionelles Levelup-System. Stattdessen herrscht hier Glücksspiel. Gemeint ist, dass man häufig bei Kämpfen ein DMW aktiviert, das Digital Mind Wave. Es ist eine Art Spielautomat, wo Zahlen und Avatare von Figuren rotieren, die man getroffen hat. Je nachdem welche Kombination man erhält, gibt es ein Levelup. Doch selbst, für die Situation, dass dem nicht der Fall ist, hagelt es Belohnungen. Mal wird die Lebens oder die magische Energie geboostet. Oder aber, es wird ein Summon aktiviert, die, wie beim großen Vorbild, ordentlich reinknallen. Doch direkt kontrollieren lässt sich dies eben nicht!

Dafür kann man den Einsatz von Magie oder Items persönlich steuern. Materia ist DMW-unabhängig und lässt sich in bestimmten Shops oder per Missionen erhalten. Sie und auch die Objekte, die man ebenso kriegt, lassen sich auf beliebige Shortcut-Tasten legen, was die Benutzung natürlich deutlich einfacher macht.

Größtenteils orientiert sich dabei der Level der Gegner im Maingame an dem Aktuellen der Figur. Doch die Nebenmissionen können vom Grad der Schwierigkeit her deutlich herausfordernder sein. Die Sache ist: Es empfiehlt sich, diese Sidequests zu absolvieren. Denn nur so kommt man an wichtige Items, Materia oder gar Summons.

Aufrufen kannst du diese Nebenmissionen wie auch den Shop über die Speicherpunkte, die im gesamten Spiel gerecht verteilt sind. Es empfiehlt sich, nach jeder Hauptmission sich Zeit zu nehmen, um dann Sidequests zu Grinden. Denn nur so kriegt man bessere Objekte, die dann das Weiterspielen doch erheblich erleichtern.

Was jetzt den Charme von Crisis Core - Final Fantasy VII - Reunion ausmacht, ist nicht nur die Tatsache, dass der PSP-Klassiker etwas modernisiert auch auf aktuellen Konsolen zu spielen ist. Sondern ebenso, dass das Ende der Geschichte jetzt mit der Story von Final Fantasy VII Remake mehr Sinn ergibt. Was ja beim allerersten Final Fantasy VII nicht so sehr der Fall war.