Citizens of Earth – Vier Systeme, vier Meinungen im Test

Nintendo Wii UPC WindowsPSVitaPlayStation 4

Die Welt ist in Gefahr! Böse Aliens haben sie bereits unterwandert! Die einzige Hoffnung besteht in Form des Vizepräsidenten, der die Bewohner der Erde um sich versammelt, um den Planeten zu verteidigen. Und wo das stattfindet? In dem Spiel Citizens of Earth.

Citizens_of_Earth_neXGam_11Es geschieht selten, dass die neXGam-Redaktion von einem Multiplattformspiel je eine unterschiedliche Plattform-Version zum Testen kriegt. Das letzte Mal war das bei Rayman Legends der Fall.

Bei Citizens of Earth wurden uns jetzt Rezensionsexemplare für den PC, die Vita, die Wii U und die PS4 zur Verfügung gestellt. Diese wurden in der Redaktion aufgeteilt, sodass sich um die PC- und Vita-Versionen Götz und um die Wii U-Version Melanie gekümmert hat, während Daniel H. die PS4-Fassung unter die Lupe nahm.

Citizens of Earth ist ein RPG, das sich an dem SNES-Klassiker Earthbound orientiert. Das heißt, dass die Geschichte mit einem gewissen Augenzwinkern präsentiert wird. Hauptfigur ist dabei der Vizepräsident, der seine Heimatstadt besucht und dort in eine Alieninvasion gerät. Der besondere Clou des Spiels ist hierbei, dass er selber nicht kämpfen kann. Stattdessen kann er Bürger rekrutieren, die für ihn antreten. Dabei handelt es sich um bizarre Figuren wie einen Verschwörungsfanatiker, einen sehr stämmigen Bäcker oder eine engagierte Reporterin.

Jetzt hat man nicht von Anfang an Zugriff auf alle Bürger und Mitstreiter. Man muss verschiedene Aufträge erfüllen, wie zum Beispiel an bestimmte Plätze gehen oder gewisse Monster besiegen. Dabei ist das Charakterdesign sehr ausgefallen und man begegnet diversen bizarren Monstern, wie beispielsweise einer Art Hirsch, der eine Telefongabel plus Telefon als Gehörn trägt.

Citizens_of_Earth_neXGam_16Welche Version am besten ist, erfahrt ihr jetzt in den folgenden Absätzen:

PC (Götz):
PC-Besitzer sind Kummer gewohnt, wenn es um Umsetzungen von Konsolenspielen geht. Oft sind Einstellungsmöglichkeiten nur oberflächlich vorhanden und lassen die Funktion zum maximalen Aufdrehen einzelner Optionen vermissen. Citizens of Earth stellt dabei keine Ausnahme dar. Im Gegenteil: Es ist sogar die schlechteste PC-Adaption eines Konsolengames überhaupt!

Denn die Optionen beschränken sich darauf, dass man vor dem eigentlichem Spielbeginn die Auflösung, Shader und den Multithreaded Mode auswählen darf. Ansonsten sieht es mit den Einstellungsmöglichkeiten im Spiel selbst eher mau aus. Was man nur noch einstellen kann, das ist die Lautstärke, die Textgeschwindigkeit und die Sprache der Untertitel. Mehr nicht!

Wesentlich schlimmer ist, dass man als PC-Spieler quasi dazu gezwungen wird, mit dem Gamepad zu zocken! Die Steuerung via Maus und Tastatur ist nämlich, gelinde gesagt, misslungen und fühlt sich nicht komfortabel an. Hier wurde versucht, eine Twin-Stick-Steuerung irgendwie auf die anderen Steuerungsgeräte zu übertragen. Mit einem ständigen Rechtsklick bewegen sich die Figuren. Und wenn man nahe an einem Charakter steht, mit dem man reden kann, drückt man links.

Citizens_of_Earth_neXGam_2Leider gibt es auch keine Möglichkeiten, die Belegung von Maus und Tastatur zu ändern. Man ist quasi auf das angewiesen, was man vorgelegt kriegt.

Grafisch wirkt das Spiel wunderbar. Viele kleine Details, wie zum Beispiel eine Bettdecke mit Zzzzs drauf, erfreuen das Auge des Spielers. Jedoch nur so lange, wie sich dieser nicht bewegt. Denn auf einmal beginnt die Grafik zu tearen, was bei einem solchen Titel doch erstaunlich ist, da dieser jetzt nicht so große Ansprüche an die Hardware stellt.

Was dem Spiel jedoch auf dem PC endgültig das Genick bricht, ist die Tatsache, dass es sich nicht so einfach beenden lässt. Wenn man den entsprechenden Befehl gibt, wird der Bildschirm schwarz und das Game läuft weiter. Und so sieht man sich gezwungen, den Taskmanager von Windows aufzurufen, um zurück auf den Desktop zu gelangen. Bislang wurde dieser Fehler nicht behoben, obwohl Citzens of Earth schon seit Wochen draußen ist!

PS Vita (Götz):
Citizens of Earth ist auch für Sonys neusten Handheld herausgekommen. Und man hat das Gefühl, es sei wie speziell dafür gemacht. Im Vergleich zur PC-Version wurden zwar Abstriche durchgeführt, doch dabei handelt es sich vielmehr um kleinere, optische Details, die einem nur dann auffallen, wenn man die Fassung für den Computer gespielt hat. So ist zum Beispiel die Bettdecke des Vizepräsidenten zu Beginn nicht mit Zzzzs bedruckt.

Citizens_of_Earth_neXGam_23Spielerisch präsentiert sich die Vita-Version ordentlich. Die Steuerung ist gelungen und die Grafik macht auf dem kleinen Bildschirm was her. Der Touchscreen wird wie üblich für die Savefunktion eingesetzt, ansonsten ist er für das Gameplay an sich nicht vonnöten.

Und um ehrlich zu sein, macht das Game auf dem Handheld mehr Spaß als auf dem PC. Erst dann kann man so richtig den Humor und die bizarre Story genießen.

WiiU (Melanie):
Erstmal ein großes Kompliment an Atlus dafür, dass sie diesem kleinen RPG-Juwel eine Chance gaben. Der Humor von Citizens of Earth zauberte mir wiederholt ein Schmunzeln ins Gesicht.

Citizens_of_Earth_neXGam_6Jetzt aber zur technischen Umsetzung der Wii U-Version. Diese macht grafisch einen guten Eindruck und ist sauber umgesetzt. Tearing wie in der PC-Fassung ist mir nicht aufgefallen. Wie nicht anders zu erwarten, werden die Eigenheiten des Wii U-Gamepads kaum genutzt. Dafür gelangt man im Tabletmenü via Touchsteuerung bequemer und schneller an den gewünschten Punkt, als es mit dem Cursor der Fall ist. Die Steuerung ist insgesamt gut gelungen und in wenigen Minuten verinnerlicht. Sauer aufgestoßen sind mir die verhältnismäßig langen Ladezeiten, die beim Betreten und Verlassen von Gebäuden und Arealen auftreten. Davon abgesehen kann ich die Nintendo-Fassung jedem Spieler empfehlen, der schon mit Earthbound seinen Spaß hatte und ein Herz für humorvolle Rollenspielkost hat.

PS4 (Daniel H.):
Es ist nicht alltäglich, dass ein Rollenspiel japanischer Machart im Westen entwickelt wird. Und noch seltener kommt es vor, dass in höchster Not (in diesem Fall eine gescheiterte Kickstarter-Kampagne) ausgerechnet einer der traditionellsten JRPG-Hersteller zur Rettung eilt. Dank Atlus hat Citizens of Earth doch noch das Licht der Welt erblickt und als Genre-Fan bin ich ihnen dafür dankbar. Das Spiel macht von der ersten Minute an keinen Hehl aus seinen Vorbildern und bietet solides Gameplay gepaart mit jeder Menge Humor.

Dieser dürfte auch der größte Knackpunkt sein, denn nicht jeder teilt dieselbe Art. Und so lässt sich bei Citizens of Earth der Spielgenuss ebenfalls daran festmachen, ob einen der Ton zum Schmunzeln bringt oder nicht, da der Comedy-Aspekt immer sehr präsent ist. Das Gameplay an sich ist völlig in Ordnung, haut jedoch vermutlich keinen vom Hocker.

Technisch ist die PS4-Version kaum von den anderen zu unterscheiden. Die schlichte 2D-Grafik profitiert nicht wirklich von 1080p, aber das wäre für so ein Projekt wohl etwas zu viel verlangt. Da es kein Cross-Buy-Titel ist, sollte man sich vorher genau überlegen, ob man so ein Game lieber auf dem großen Bildschirm oder eventuell doch auf der Vita zocken möchte.




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Forum
  • von Riemann80:

    Es gibt jetzt eine Art Nachfolger des Spiels für PS4,Switch,PC und Xbox One. ...

  • von Riemann80:

    Die Kämpfe erinnern mich den Meldungen nach an Superhero League of Hoboken.

  • von Nognir:

    Cooles Game! muss das auch mal ausprobieren ...

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